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Nachbarsprachenunterricht Polnisch in Brandenburger Schulen im grenznahen Gebiet zu Polen

Durch die unmittelbare räumliche Nähe sind die Sprache und die Kultur Polens im Alltag der Schülerinnen und Schüler in der Grenzregion zu Polen vielfach präsent. Partnerschaften und enge Beziehungen zwischen den Nachbarorten auf beiden Seiten der Grenze, z. B. in der Doppelstadt Frankfurt-Słubice, geben vielfältige Möglichkeiten für die Kommunikation, für einen kulturellen und wirtschaftlichen Austausch.

In grenznahen Gebieten liegt es darum besonders nahe, die polnische Sprache als Nachbarsprache auch schon in der Grundschule zu erlernen, die polnische Kultur kennenzulernen und Kontakte zu polnischen Schulen zu knüpfen. Die alltägliche Möglichkeit realer und natürlicher Begegnungen mit der Sprache fördern die Sinnhaftigkeit und Motivation dafür. Dieses Angebot stellt für alle Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung der Bildung und damit ihrer individuellen Persönlichkeitsentwicklung dar durch die Weiterentwicklung der kommunikativen Fähigkeiten im Sinne von Verstehen und Sichverständlichmachen in der Nachbarsprache,  durch die Möglichkeit der Begegnung mit Menschen aus dem Nachbarland,  durch einen offenen, respektvollen und aufgeklärten Umgang miteinander,  durch Mehrsprachigkeit und für ein lebenslanges Fremdsprachenlernen sowie  durch die Förderung der interkulturellen Bildung und Europabildung. Besonders jüngere Schülerinnen und Schüler lernen eine neue Sprache mit Neugier und Freude. Sie haben weniger Sprachhemmungen als ältere Lernende, sind neugierig auf andere Kulturen und haben Freude an spielerischen, nachahmenden sowie kreativen Übungen. Da der Nachbarsprachenunterricht einen stark mündlich ausgeprägten Schwerpunkt hat und mit abwechslungsreichen sowie kindgerechten Methoden arbeitet, erleben die Kinder schnell kleine Erfolge und Bestätigung. Es gibt positive Erfahrungen von Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen in Brandenburg und anderen Bundesländern mit dem Nachbarsprachenkonzept. Einige Schülerinnen und Schüler haben bereits zu ihrer Einschulung Vorkenntnisse – in Frankfurt (Oder) gibt es sechs Kitas mit einem bilingualen Angebot in Polnisch. Kinder mit solchen Vorerfahrungen, Kinder aus polnischsprachigen und bilingualen Familien sowie persönliche Kontakte zu Freunden und Bekannten aus Polen können den Unterricht an den Schulen bereichern.

Der Übergang in weiterführende Schulen, die Polnisch anbieten, wird für die betreffenden Schülerinnen und Schüler erleichtert, da sie bereits Vorkenntnisse in die Sekundarstufe I mitbringen. Auch für das Erlernen weiterer Fremdsprachen, vor allem aus der slawischen Sprachfamilie, ergeben sich Vorteile.

Sie finden das Material zum Download auf dem Bildungsserver Berlin-Brandenburg.

Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg 2019
Ansprechpartnerin im LISUM:
Heidi Barucki
Tel.: 03378 209-311
Heidi Barucki

Autorin: Heidi Barucki unter Mitarbeit von Arleta Drążkowska, Krzysztofa Grelka, Ulrike Koch, Monika Szafrańska

ISBN: 978-3-944541-69-3

Redaktionell verantwortlich: Heike Haseloff, LISUM