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100 Jahre Bildungsstandort Struveshof - „Grabe, wo du stehst“ LISUM und ZAL feiern gemeinsam

Am kommenden Freitag feiern das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und das Zentrum für Aus- und Weiterbildung (ZAL) das 100-jährige Bestehen des Bildungsstandortes Struveshof mit Empfang, Festveranstaltung und Sommerfest.

„Wir haben das Jubiläum zum Anlass genommen, uns intensiv mit der Geschichte des Standortes auseinanderzusetzen, so Götz Bieber, Direktor des LISUM. „Mit dem ZAL haben wir einen Partner vor Ort, der seit vielen Jahren erfolgreich in der Bildungsregion tätig ist.“

Ein Höhepunkt des Tages wird die Rückführung einer „Zeitzeugin“ sein. Zu Beginn des Sommerfestes wird der Bürgermeister der Stadt Ludwigsfelde, Andreas Igel, die Glocke, die sich einst auf dem Glockenturm des Struveshof befand, wieder an den ursprünglichen Standort übergeben. „Die Restaurierung der Glocke, ein Ausbildungsprojekt unserer Einrichtung ist einer der Beiträge des ZAL zum Jubiläum. Auf das Ergebnis sind wir und unsere Auszubildenden zu Recht stolz“, sagt Ulrich Krüger, Geschäftsführer des ZAL.

Weitere Höhepunkte sind ein Autorengespräch zur Publikation „Erziehen und Bilden“ zur Geschichte des Bildungsstandortes und die Eröffnung der Ausstellung „Der Bildungsstandort Struveshof in den 20er Jahren“. Verschiedene dezentrale Angebote runden das Nachmittagsangebot ab. So öffnet das ZAL für Interessenten die Türen aller Werkstätten. Mit der Geschichte vertraut machen können sich die Gäste bei einem historischen Rundgang inklusive Turmführung und einer digitalen Ortserkundung. Beim bunten Bühnenprogramm werden der „Ludwigs Feldechor“, die „Struves Hofkapelle“ und das „Improvisationstheater AH-A“, eigens gegründet für Veranstaltungen im Jubiläumsjahr, Einblicke in ihr Repertoire geben.

ZAL und LISUM sind überregionale Bildungsträger auf dem Struveshof „Grabe, wo du stehst.“, so schreibt Marianne Birthler im Grußwort der Publikation „Erziehen und Bilden - 100 Jahre Bildungsstandort Struveshof“. Marianne Birthler, die Schirmherrin der Veranstaltung, wird in einem Zeitzeugengespräch auf der Festveranstaltung mit den Direktoren der Einrichtung u. a. darüber erzählen, was sie persönlich mit dem Struveshof verbindet und welche Veränderungen sie hier erlebt hat. Sie selbst entschied 1991 als Bildungsministerin des Landes Brandenburg, dass der Struveshof als Bildungsstandort durch die Gründung des Pädagogischen Landesinstituts Brandenburg erhalten blieb.
Die Geschichte des Struveshof war immer mit der jeweiligen Bildungspolitik verbunden. 1917 wurde hier ein Landeserziehungsheim gegründet. Erziehung und Bildung zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch die wechselvolle Geschichte des Standortes. In der Zeit von 1917 bis 1960 sind Jugendliche die Zielgruppe der verschiedenen Bildungsstätten, die deutlich durch die politischen Verhältnisse geprägt waren. Ab 1962 wechselt die Zielgruppe. Jetzt sind es Führungskräfte, Lehrerinnen und Lehrer. Auch hier wurden und werden die Schwerpunkte der Arbeit wieder durch die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse geprägt.

Zur Festveranstaltung und zum anschließenden Sommerfest haben viele ehemalige Kollegen, Wegbegleiter und Kooperationspartner des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und des ZAL ihr Kommen zugesagt.

Das LISUM hat sich seit seiner Gründung am 1. Januar 2007 in der Bildungslandschaft Berlin-Brandenburg fest etabliert. Zu den Schwerpunktaufgaben des LISUM zählen Unterstützungsleistungen in den Bereichen Schul- und Unterrichtsentwicklung, Rahmenlehrplanentwicklung, zentrale Prüfungen sowie Medienbildung und Erwachsenenbildung. Das LISUM qualifiziert zudem schulische Führungskräfte, Schulberaterinnen und -berater, die den strukturierten Veränderungsprozess der Schulen in Berlin und Brandenburg gezielt unterstützen und begleiten.

Die ZAL GmbH Ludwigsfelde-Luckenwalde ist ein mittelständiges Unternehmen mit dem Bildungsgrundsatz der Durchführung von arbeitsmarktgerechten und wirtschaftsnahen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in hoher Qualität und Flexibilität. Das Leistungsangebot hat seine Schwerpunkte im gewerblich-technischen Bereich und im Dienstleistungsbereich.

Was:                      100 Jahre Bildungsstandort Struveshof
                              Empfang, Festveranstaltung und Sommerfest
Wo:                        Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
Wann:                    16. Juni 2017
Beginn Empfang:    12.30 Uhr
Beginn Festveranstaltung:13.15 Uhr
Beginn Sommerfest: 15.00 Uhr

 

Angebote beim Sommerfest

Begrüßung einer Zeitzeugin
Die 250 kg schwere Glocke wurde 1926 in Bochum gegossen. Wann genau die Glocke aus dem Glockenturm entfernt wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. In den letzten Jahren befand sie sich auf dem Bauhof der Stadt Ludwigsfelde. Ulrich Krüger, Geschäftsführer des ZAL ist stolz, dass Jugendliche, die bei ihm in der Ausbildung sind, sich mit diesem Projekt an der Restaurierung der Glocke beteiligt haben. Ihre Aufgabe war es, für Gestell, Seitenteile und Aufhängung der Glocke zu sorgen. „Mein Ziel ist es, in der Ausbildung Projekte zu schaffen, auf die die Jugendlichen stolz sein können. Und auf das Ergebnis der Restaurierung der Glocke sind wir alle stolz. Ich freue mich, dass meine Einrichtung damit einen Beitrag zum Jubiläum leisten konnte.“

Autorengespräch zur Publikation „Erziehen und Bilden – 100 Jahre Bildungsstandort Struveshof“
Das knapp 300-seitige Buch ist eines der vielen Projekte, die im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum entstanden sind. „Jubiläen bewirken, sich mit der Ent-wicklung des Jubilars auseinanderzusetzen. „100 Jahre „Bildungsstandort Struveshof sind ein guter Anlass, sich mit der Geschichte des Standortes zu beschäftigen,“ so lautet das Fazit von Götz Bieber, Direktor des LISUM.
Die Publikation, in der Historiker genauso wie Zeitzeugen u. a. von der FU Berlin, HU Berlin, Ev. Hochschule Berlin sowie der Geschäftsführer der ZAL GmbH und Autoren aus dem LISUM zu Wort kommen, wird die wechselvolle Geschichte des Bildungsstandortes Struveshof aus verschiedenen Perspektiven nachgezeichnet. Mit ihren Arbeiten haben die Autorinnen und Autoren historiografisches Neuland betreten.

Vor wenigen Jahren betonte der Berliner Geschichtsdidaktiker Martin Lücke (FU Berlin), es wäre wertvoll, eine Geschichte des Berliner Landerziehungsheims Struveshof zu schreiben, denn diese sei eine der größten und bekanntesten Einrichtung ihrer Art gewesen. Dieses Buch zeichnet die 100-jährige Geschichte des Bildungsstandortes nach.

Ausstellung „Der Bildungsstandort Struveshof in den 20er Jahren“
Diese Ausstellung rückt mit ihren 30 Pressefotografien, Postkarten und Privatfotos die Erziehungsanstalt Struveshof in der 1920er Jahren in den Fokus. Die Postkarten repräsentieren den offiziellen Blick auf die Reform der Fürsorgeerziehung. Ein ähnliches Ziel verfolgten die Pressefotografien. Sie wurden von bekannten Fotografen der 1920er Jahre angefertigt, so z. B. von Robert Sennecke, Alice Matzdorff oder Walter Gircke. Die Privatfotos zeichnen sich dadurch aus, dass das Gelände und seine Bauten die Kulisse bieten, in der Zöglinge oder der damalige Direktor und sein Sohn platziert sind.

Dieser erste Teil der Ausstellung des Struveshof findet seine Fortsetzung in zwei weiteren Teilen, die die Geschichte des Standortes von 1933 bis heute sowie Abbildungen rund um das Theaterstück und den Film „Revolte im Erziehungshaus“ (1928/1930) veranschaulichen, werden.

Multimediale Ortserkundung: digitale Gelände-Rallye, Geocaching und multimediale Reise
Mit der App Actionbound auf Tablet oder Smartphone können sich Interessenten für eine digitale Gelände-Rallye in den Gebieten: Natur, Gelände oder Geschichte ent-scheiden und so ihr Wissen testen bzw. auffrischen.

Bei der multimedialen Reise über den Struveshof und in seine Geschichte können via Mobiltelefon oder Tablet Informationen über den QR-Code abgerufen werden. Beim Geocaching - eine Art Schatzsuche -  werden anhand im Internet veröffentlichter geographischer Koordinaten und mithilfe eines GPS-Empfängers. Der Cache auf dem Struveshof ist auf geocaching.com veröffentlicht.

Historischer Rundgang über den Struveshof inklusive Turmführung
Interessenten erfahren Wissenswertes auf einem kurzweiligen Rundgang über das unter Denkmalschutz stehende Gelände. Eine Turmbesteigung auf den Glocken-turm bietet einen Rundumblick auf den Sruveshof bis nach Ludwigsfelde.

Struves Feldechor meets Struves Hofkapelle
Mitarbeiter des LISUM haben sich zu einem Chor – dem Ludwigs Feldechor und einer Musikgruppe – der Struves Hofkapelle – zusammengefunden, um mit 10 Liedern im Repertoire, die die 10 Dekaden der 100jährigen Geschichte symbolisieren, bei Veranstaltungen im Jubiläumsjahr aufzutreten. Der institutseigene Ludwigsfelde Chor und die Struves Hofkapelle sind 2016 gegründet worden. Dabei reicht das Spektrum da A Kapella- und Instrumentalstücke von  "Mein kleiner grüner Kaktus" über "Die Gedanken sind frei" und Die "Ode an die Freude" bis zu "We are the world".

Improtheater AH-A „Die Ad-hoc-Amateure"
Die institutseigene Improvisationstheatergruppe AH-A „Die Ad-hoc-Amateure“ hat sich 2016 gegründet. Hier werden zwar die Formate trainiert, aber das, was gespielt und gesagt wird, ist weder abgesprochen noch eingeübt. Dafür wird das Publikum immer wieder beim Aufbau der Szenen um Unterstützung gebeten. So darf es je nach Szene, Ort, Personen und oder die Handlung vorgeben, die durch die Akteure umgesetzt werden müssen.

Kochen wie vor 100 Jahren
Am Stand “Kochen anno 1917“ können selbstgekochte Steckrübensuppe und ein Heft mit Steckrübenrezepten erworben werden. Es wird daran erinnert, dass die hungernde Bevölkerung vor 100 Jahren fast nur Steckrüben bzw. Kohlrüben als Ersatz für alles zu essen bekam.

Redaktionell verantwortlich: Heike Haseloff, LISUM