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Baaske besucht Lehrkräftequalifizierung: Deutsch als Zweitsprache: Motivierte Lehrkräfte

An Brandenburgs Schulen besteht ein wachsender Bedarf an Lehrkräften, die fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen Sprachunterricht geben. Dafür lassen sich derzeit etwa 130 Lehrerinnen und Lehrer am LISUM (Landesinstitut für Schule und Medien) in Ludwigsfelde qualifizieren. Bildungsminister Günter Baaske eröffnete die heutige Veranstaltung im Rahmen des Fortbildungsmoduls "Alphabetisierung und Zweitspracherwerb".

Der Sprachunterricht an den Schulen, beispielsweise in Vorbereitungsgruppen oder Förderkursen, erfolgt nach Möglichkeit durch speziell qualifizierte Lehrkräfte. Aufgrund der starken Zunahme von Kindern und Jugendlichen aus asylsuchenden- und Flüchtlingsfamilien an den Schulen werden deshalb Lehrkräfte mit der Zusatzqualifikation "Deutsch als Zweitsprache" (DaZ) derzeit bundesweit gesucht.

Der zusätzliche Bedarf wird für Brandenburg auf aktuell etwa 400 Lehrkräfte mit dieser Zusatzausbildung geschätzt.

Baaske: "Eine Qualifikation für Deutsch als Zweitsprache ist heute von besonderer Bedeutung. Alle Lehrkräfte haben sich aus eigener Motivation zu den Kursen angemeldet. Sie wollen den jungen Menschen die Integration erleichtern und haben einfach Lust, ihnen etwas beizubringen und mit ihnen zu arbeiten. Bei Grundschulkindern sind die Lernerfolge sehr schnell sichtbar – das macht auch den Lehrkräften Spaß und motiviert beide Seiten."

An der Fortbildung können Lehrkräfte der Schulen in öffentlicher Trägerschaft teilnehmen. Im August 2014 startete am LISUM der erste Kurs mit 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Die Fortbildung besteht aus einer Basisqualifizierung und einer obligatorischen Erweiterungsqualifizierung. Dafür werden zwei Wahlthemen angeboten: "Alphabetisierung und Zweitspracherwerb" und "Pädagogische Arbeit mit Migranten- und Flüchtlingskindern". Es ist geplant, die Kapazitäten in der Fortbildung zu erweitern.

Mit Stand vom 15. Dezember 2015 wurden an 462 der 714 öffentlichen allgemein bildenden Schulen insgesamt 5.174 sogenannte einzugliedernde Kinder und Jugendliche unterrichtet. Die *Eingliederungsverordnung unterscheidet nicht nach Flüchtlingen und anderen fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen, die eine besondere Sprachförderung brauchen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Anteil der Flüchtlingskinder unter den Einzugliedernden knapp 80 Prozent beträgt, zum 15. Dezember 2015 also etwa 4.000 Kinder und Jugendliche.

An etwa 65 Prozent aller allgemein bildenden Schulen in öffentlicher Trägerschaft werden demzufolge Schülerinnen und Schüler gemäß Eingliederungsverordnung unterrichtet. Sie machen knapp 2,5 Prozent aller Schülerinnen und Schüler aus. Die meisten Einzugliedernden besuchen Grundschulen (3.451), gefolgt von Oberschulen (1.332), an Gymnasien waren es 82 Schülerinnen und Schüler.

Zum 15. Dezember 2015 gab es an diesen Schulen insgesamt 554 Kursgruppen (142 Vorbereitungsgruppen und 412 Förderkurse). Ihre Anzahl liegt inzwischen höher. Die nächste Datenerhebung erfolgt zwischen 15. und 19. Februar 2016. Die Auswertung liegt voraussichtlich Ende Februar vor.

 

*Verordnung über die Eingliederung von fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern in die allgemein bildenden und beruflichen Schulen vom 25. Februar 2014

Redaktionell verantwortlich: Heike Haseloff, LISUM